Philipp Grassl ist Falstaff Winzer des Jahres 2018. Wir freuen uns riesig für Philipp und gratulieren ihm von ganzem Herzen! Aber natürlich möchten wir hier anmerken, dass uns Philipps Weine schon vor zehn Jahren, als wir sie in unser Sortiment aufgenommen haben, bereits außerordentlich gut schmeckten. Darüber hinaus finden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Weine einfach perfekt und sie bieten vielfältige Möglichkeiten als Speisenbegleiter. Philipp seinerseits meint
„Das Überzeugendste, was man über Wein sagen kann, ist zu schweigen, während er spricht.“
– wir sind allerdings der Meinung, dass man genau über diese Weine einfach reden oder schreiben muss:
- Zum einen können wir die frischen, mittelkräftigen Weißweine wie den Sauvignon Blanc empfehlen. Die Trauben stammen vom Schütten- und Rothenberg und sind eigentlich im Carnuntum schon fast exotisch. Der Wein besticht durch eine tolle frische Frucht (Holler mit reifen exotischen Früchten wie etwa Maracuja) sowie durch seinen mittleren Körper. Damit ist Grassls Sauvignon Blanc eine hervorragende Begleitung für Honigmelone mit salzigem Schinken auf der Terrasse! Aber auch seine Chardonnays und Grünen Veltliner sollten nicht unerwähnt bleiben. Der Chardonnay, der von bis zu 45-jährigen Trauben stammt, findet sich auf Philipps kalkig-schottrigen Böden super zurecht und lässt uns neben Haselnüssen auch reife gelbe Äpfel und Birnen schmecken. Der Grüne Veltliner eignet sich perfekt als „Lockermacher“ zum Start einer jeden geselligen Runde.
- Zum anderen dreht sich bei Philipp vieles um die Roten, die er auf seinen knapp 25 ha zu rund 90 % anbaut. Dabei ist, wie bei den Weißweinen, Authentizität das „Um und Auf“. Den Fokus legt der Spitzenwinzer auf St. Laurent und Zweigelt, die reinsortig aber auch in Cuveés zum Einsatz kommen.
St. Laurent, eine Diva schlechthin, hat es Philipp besonders angetan und wird von ihm sorgsam gehegt und gepflegt. Ob in Form von Classic oder Alte Reben: diese Weine aus der Lage Bärnreiser sind immer eine Bank und harmonieren optimal mit Wildgeflügel, Reh und Konsorten. In Chroniken lässt sich über Pernreiser nachlesen, in denen einst Hexen ihr Unwesen trieben. Die Rebstöcke dieser Riede sind zwar nicht so alt wie die Chroniken, haben aber dennoch 50 Jahre auf dem Buckel und wurzeln ebenso auf kalkreichen Donauschotterböden. Diese Rotweine sind mit fruchtigen Schwarzkirsch- und Weichselnoten, mittlerem Körper, angenehmer Säure und leichter Erdigkeit ausgestattet. Auch der Zweigelt Schüttenberg ist ein solcher Wein – aber bitte nicht einfach „runterschütten“ (wobei dieses Schicksal eigentlich keinem Wein blühen sollte!)… Er ist als voller, kirschiger und satter Rotwein, von Trauben auf schottrig-lehmigen Untergrund gelesen, in Österreich an der Weinspitze dieser Rebsorte zu finden. - Zu guter Letzt möchten wir noch Grassls Cuveés aus den Rieden Neuberg und Bärnreiser hervorheben. Bitte sehen Sie Neuberg, die zu 80 % aus heimischen Rebsorten hergestellt wird, jetzt nicht als die kleine Schwester vom Bärnreiser. Die Rebanlagen dort sind etwas jünger und Blaufränkisch sowie Merlot halten sich mehr im Hintergrund. Der Bärnreiser als Philipps Aushängeschild hat neben Zweigelt noch Merlot und hier Cabernet Sauvignon in der Flasche. Dabei heißt es warten – oder sich eine (Doppel)Magnum sichern, denn dieser Wein entfaltet sein volles Potenzial erst mit der Zeit…
Wir haben bereits mit einer Magnum St. Laurent Reserve auf Philipps Auszeichnung angestoßen – und es wird wahrscheinlich nicht die letzte sein. Beim Gratulieren sind wir halt die Besten. 😊
PS l: Die Pinot Noir Reserve verkosten wir gerne als Paradebeispiel für diese Rebsorte im Rahmen unserer Weinwerkstatt-Veranstaltungen!
PS ll: Mehr zur Philosophie des Winzers können Sie hier in Erfahrung bringen.