… ist es wieder soweit: Es ist Ganslzeit!
Die Temperaturen fallen und Pullover und Jacken werden wieder aus den Schränken gekramt, um bei der aufkommenden Herbstkälte nicht versehentlich in eine Schockstarre zu verfallen. Für die wohlige Wärme zu Hause werden im Kachelofen die ersten Holzscheite verbrannt. Damit es aber in dieser Zeit des Jahres so wirklich gemütlich wird, fehlt noch etwas Wesentliches: Ein Martini-Gansl mit allem Drum und Dran und passendem Wein dazu! Das bedeutet im Klartext – nicht nur die Gansln, sondern auch unser Weinkeller muss jetzt ein paar „Federn lassen“.
Mit gezogenem Korkenzieher geht es daher, wie der Fuchs im „Gansl“-Stall, auf in den Keller. Fünf Minuten später ist die Tat vollbracht und die richtigen Weinflaschen werden aus dem kühlen, dunklen Keller geholt. Zum Aperitif öffnen wir eine Flasche Riesling vom Rotliegenden 2016 von Ökonomierat Rebholz aus der Pfalz – ein trockener Riesling der absoluten Spitzenklasse. Der Wein punktet nicht nur mit nicht zu kräftigem Alkoholgehalt, sondern vor allem durch seine Frucht-Würze-Kombi. Der Riesling animiert zum Trinken und macht auch nach dem zweiten Glas oder gar der zweiten Flasche noch so richtig Spaß.
Als Weißwein zum Gansl wurde ein 2016 Pinot Gris von der Domaine Weinbach aus dem Keller befreit. Die Resérve Particulière ist ein etwas vollerer, leicht cremiger Vertreter dieser Super-Rebsorte. Ein paar Gramm Zucker geben ihr das nötige Rüstzeug, um gegen die Gans nicht das Nachsehen zu haben. Aber auch als Solist ist dieser Weißwein zu gerösteten Maroni einfach der Hammer.
Im Sommer haben wir ja uns bei den volleren Rotweinen in einer leichten – Temperatur und nicht Gusto geschuldeten – Askese befunden, aber jetzt, wo es kühler ist, können wir wieder in die Vollen gehen. Darum haben wir auch ein paar echte Prachtexemplare aus dem Weinkeller mitgenommen. Der Rioja Reserva Vina Alberdi 2012 vom spanischen Weingut La Rioja Alta zum Beispiel, wäre zum Gansl die elegante, vollmundige Variante. Dabei handelt es sich um einen Rioja wie aus dem Bilderbuch, mit fleischiger Frucht, Würze, aber auch Kokosaromen und Schokolade. Zusammen mit diesem Wein, haben wir sozusagen eine „Gans im Glück“ im Mund.
Eine weitere, vollere und kräftigere Variante wäre ein 2015 Barbera D’Alba Affinato in Carati DOC von Paolo Scavino. Der Barbera bringt die nötige Kraft und Substanz mit, um gegen das Federvieh zu bestehen. Schwarzkirschen, Kirschkoch und Zwetschken sind Aromen, bei denen unser Gansl nicht im Geringsten etwas einzuwenden hätte.
Jetzt, wo man es sich wieder daheim gemütlich macht, sind auch die Nachbarn zum geselligen Beisammensein nicht weit – darum Achtung: Bevor die Wein-Füchse unsere Weinflaschen aus dem Stall …ähm… Keller stehlen, rechtzeitig darauf schauen, dass genügend Vorrat vorhanden ist!