Die Fastenzeit ist vorbei und endlich möchten wir uns wieder etwas gönnen!
Es ist Ostersonntag, am frühen Morgen: Dem Schokoosterhasen am Nachtisch geht es so richtig an den Kragen (oder besser gesagt an die Ohren) und wir starten voller Elan in den Tag. Die letzte Woche hatte ja doch einige Stolperfallen, beispielsweise den Palmsonntag. Wieso wird man eigentlich von einem auf das andere Jahr nie daran erinnert, dass die Familie – sprich die Kids – hier besonders und extra früh fit sind um ja nicht der Palmesel zu werden?
Einmal den Titel „eingeschlafen“, ist es aus und vorbei mit lustig, denn der Palmesel ist nun der, der den Tisch decken und aufräumen sollte, aber auch darüber hinaus gehende Haushaltsaktivitäten fallen mit der Palmesel-Auszeichnung zusammen. Doch wir wussten diese Auszeichnung natürlich gut zu nutzen und sahen sie als willkommene Gelegenheit, um unseren Weinkeller etwas zu ordnen – fällt ja auch unter diverse Haushaltsaktivitäten, oder? Dabei finden sich doch immer einige Flaschen, die ihren gelungenen Einsatz kaum erwarten können.Einen versöhnlichen Ausgang des Tages hatten wir auf jeden Fall mit einer gereiften Flasche St. Laurent Ried Holzspur Grand Reserve, die in der hintersten Ecke des Kellers auftauchte. Wer braucht denn schon ein Kellerbuch? Damit würde man sich ja selbst die Vorfreude auf solche Funde nehmen… gar auf unser Osternesterl?
Am Spinat- … ähm sorry, am Gründonnerstag hatte der gereifte Sauvignon Blanc Linea von Ploder-Rosenberg seinen großen Auftritt. Spinat und Wein sind eine eher schwierige Kombination, da die Säure im Wein sehr oft bitter mit dem Spinat reagiert. Gleiches gilt beim Einsatz von neuem und zu dominantem Holz, das wäre ein absolutes No-Go. Unser No-Go für die nächsten Jahre wird mit Sicherheit ein blütenweißes Hemd an diesem grünen Donnerstag sein. Grrrrmmmm. Sollte Bärlauch bereits ein Thema sein, kann dieser superb mit Muskateller kombiniert werden. Aber bitte auch nicht mit den aktuellsten und frischesten dieser Rebsorte, sondern gerne mit etwas leicht Gereiftem. Solche Muskateller sind ähnlich schwer zu finden wie unser Versteck am Sonntag – aber es ist auf jeden Fall die Mühe wert, sich richtig ins Zeug (bzw. in die Suche) zu legen. Und für die fleißig nach gereiftem Muskateller Suchenden ein weiterer Anreiz: Schmeckt auch zu Curries super!
Am Karfreitag ist Fasttag, also lassen wir einmal all das weg, wir beim Wein sowieso nicht brauchen würden. Ob Tanninpulver, Eichenchips oder Restzucker im Rotwein, diese markanten Geschmacksgeber können gerne so gut versteckt werden, dass sie nie mehr gefunden werden. Die Entscheidung fällt uns nicht schwer und mit einer Flasche Veltliner von Moric kann an sich nichts mehr schiefgehen. Ein Wein, der mit seinen Ringlotten, Quitten und Teearomen frei von jeglicher eingefärbten Aromatik ist, einfach grandios schmeckt und perfekt zu diversen Fischgerichten dieses Tages serviert werden kann.
So, aber nun zurück zu unserem Schokohasenfrühstück, das uns die nötige Gelassenheit für die Suche geben wird…
FROHE OSTERN IHNEN ALLEN!