Weingut Reumann in Deutschkreutz

Alex Koblinger zu Gast bei Winzerfamilie Reumann

R

rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr rollt die Zunge nach einer Verkostung bei den Reumanns. Josef und Maria können meiner Meinung nach behaupten, dass sie ein echtes Kleinod im Herzen des Mittelburgenlandes in Deutschkreutz besitzen.

Erst jetzt kann ich verstehen, warum alle Labels der Reumanns ein „R“ zeigen… ich dachte immer, es sei dem Namen zuzuschreiben 😊, ich Narr! Doch ich hatte das Vergnügen bei den Schöpfern von „Phönix“ und dem „Wein ohne Namen“, besser bekannt unter „vinum sine nomine“, einen WEINaugenschein zu machen.

Weingärten, die aus dem Winterschlaf erwachen.

Weingärten, die aus dem Winterschlaf erwachen…

Rund 13 ha Rebfläche bewirtschaften die Reumanns.

Rund 13 ha Rebfläche bewirtschaften die Reumanns.

Dabei ging es zuerst in die Weingärten mit den im Weingenre klingenden Riedennamen Goldberg, Kart und Satz. Die Stimmung war grandios und zwischen den leichten Kuppen der Lagen, verschreckten Hasen und Bussarden begutachteten wir Rebstöcke als Ursprung des „Verkostungs-Rrrrrrr“. Dabei erzählte, schilderte und erläuterte mir Josef mit viel Leidenschaft die Philosophie des Weingutes und seiner Weine.

Im Weingut angekommen, ging es dann quer durch alle Kellerräume. Schlussendlich landeten wir natürlich im Verkostungsraum um uns den Weinen im Detail zu widmen. Josef ist ein großer Bordeaux-Fan aber Gott sei Dank macht er nicht auch nur zwei oder drei Weine wie seine Vorbilder, und so stand einer größeren Verkostung – die natürlich auch privat Zuhause möglich ist – nichts mehr im Wege. Maria, die Seele und Koordinatorin des Hauses, hatte die Degustation derart professionell aufbereitet wie man es auch als Vielverkoster nur selten erlebt. Schnell wird hier klar, dass Profis am Werk sind die ihre Liebe zum Traubensaft grandios in die Flasche bringen.

... eine wahre Freude! Bis hin zum Flagschiff Phoenix und Equinox 365 war alles dabei.

… eine wahre Freude! Bis hin zum Flagschiff Phoenix und Equinox 365 war alles dabei.

Ich verkostete alle „R“ des Weingutes und hielt dabei für mich fest, dass das „R“ nicht wie „R“acing einem kurzen und schnellen, sondern mit „R“epräsentativ einem langen, eleganten und erinnerungswürdigen Abgang gilt. So geradlinig und klar die Serie nebeneinander steht, so unterschiedlich und charakterstark zeigen sich die Weine im Glas. Die Einstiegsweine rosé secco und My Rosé bedeuten Trinkspaß und sofort konnte ich Bilder von geselligen Sommerabenden mit Freunden vor meinem geistigen Auge sehen. Der nussige Chardonnay bildete den vollendeten Übergang zu den Roten, die Familie Reumann in eine Classik- (mit rotem Etikett) und eine Premium-Serie (mit schwarzem Etikett) einteilt.

Die Weine von Josef Reumann, Winzer mit Leidenschaft, ließen meine Zunge rollen!

Die Weine von Josef Reumann, Winzer mit Leidenschaft, ließen meine Zunge rollen!

„Klassisch“ ist hier aber bei weitem eine Untertreibung, denn die schokoladig-zwetschkige Merlot Selection (vormals Merlot Ried Goldberg) oder auch der himbeerig-pfeffrige Blaufränkisch Classic sind alles andere als gewöhnlich. Der Blaufränkisch Altes Weingebirge aus der Premium-Serie besticht durch seine floralen Noten wie Flieder und Himbeerschokolade und diejenigen unter Ihnen, die sich eine Flasche des limitierten vinum sine nomine sichern können, dürfen sich schon jetzt auf viel Finesse und vollendeten Genuss freuen!

Ein Motto von Maria und Josef:
„Der nächste Jahrgang wird noch besser sein!“

Ich frage mich daher, wohin
die Reise noch gehen soll
Rrrrrrrrrrr!


Alex Koblinger, MS über die drei Lieblinge des Hauses Reumann:

  • Phoenix N° 20 2015
    Das Flaggschiff der Winzerfamilie, die Cuvée Phönix, ist zwar an den sich immer wieder aus seiner Asche neu erschaffen Vogel angelehnt, doch wir brauchen nichts Verbranntes, sondern ein klassisches Schmorgericht: Vollendete Genusskombinationen versprechen Hirschragout mit hausgemachter Preiselbeermarmelade oder Rostbraten – ganz ohne Asche auf unserem Haupt.
  • Blaufränkisch DAC Reserve Altes Weingebirge 2015
    Die wenigen Flaschen dieses Weines (nur 1.500!) mit seiner ausgeprägten Frucht und der kräftigen Struktur sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Unbedingt belüftet, im Burgunderglas und nicht zu warm serviert, harmoniert dieser Wein vortrefflich mit geschmorter Lammschulter und Rosmarin. Ein Blaufränkisch für faszinierendes Trinkvergnügen mit viel Charakter.
  • vinum sine nomine 2015
    Ich habe keine Ahnung warum, aber der Name ist ein echter Zungenbrecher für mich. Wer jedoch den Wein einmal auf seiner Zunge schmecken durfte, wird ihn nicht mehr vergessen. Begeisterten Grillmeistern empfehlen wir den facettenreichen Speisenbegleiter mit Reifepotenzial auf jeden Fall zu Tomahawk-Steak von der glücklichen Kuh.
Verfasst von Alex Koblinger
Master Sommelier Alex Koblinger ist Service- und Qualitätsmanager in Döllerers Weinhandelshaus und zugleich Chef Sommelier in Döllerers Genießerrestaurant. Als 7-facher Sommelier des Jahres und einziger Master Sommelier in Österreich, ist er mit knapp 20 Jahren Erfahrung als Getränkespezialist noch immer fast täglich im Restaurant mit dem Korkenzieher unterwegs.